Die gute, alte Pressemitteilung ist immer noch ein wichtiger Bestandteil vom Buch Marketing. Du hast als Selfpublisher noch nie daran gedacht?

Zugegeben verliert das Printmedium immer mehr an Beliebtheit. Dennoch gibt es einige Vorteile, die Du Dir nicht entgehen lassen solltest.

3 Gründe, warum sich eine Pressemitteilung für Selfpublisher lohnt

#1 Buchmarketing

Viele Selfpublisher unterschätzen immer noch die Bedeutsamkeit vom Marketing. Gerade als unbekannter Autor reicht es einfach nicht einmal in der Woche einen Instagram Post zu veröffentlichen.

Die Pressemitteilung ist ein effektives Werkzeug, um möglichst günstig und mit wenig Aufwand, auf Dich aufmerksam zu machen! Viele Selfpublisher werden an dieser Stelle von Zweifeln gepackt und denken, dass sie zwischen den ganzen anderen Buchveröffentlichungen und Pressemitteilungen sowieso keine Chance haben. 

Überzeugt ein Buch inhaltlich und schafft es einen Nerv zu treffen, ist es egal, ob das Buch von einem bekannten oder unbekannten Autor stammt. Du musst nur auf Dich und Dein Buch aufmerksam machen – was hast Du zu verlieren?

#2 Autoren Marke aufbauen

Eine Pressemitteilung kann Dir dabei helfen, Dich als nahbaren Autor darzustellen. Besonders die Lokalpresse ist hier Dein Freud und Helfer. Der effektivste Weg zu einer lokalen Lesung einzuladen, ist das lokale Wochenblatt. 

Weiterhin hilft es den Menschen Dich, als Autor, kennenzulernen. Plötzlich bist Du nicht nur ein Name auf dem Buchcover, sondern eine reale Person. Einem Autor, dem man zufällig beim Wochenmarkt begegnen könnte, besitzt eine gewisse Anziehungskraft. Es ist eine einfache Möglichkeit, neue Fans und Follower auf sozialen Netzwerken zu erlangen.

Weitere Tipps, um eine Autorenmarke aufzubauen, findest Du in diesem Artikel.

#3 Expertenstatus

Besonders wenn Du Sachbücher schreibst, bietet Dir eine Pressemitteilung die Chance, Dich als Experte zu positionieren. 

Immer wieder suchen Journalisten Experten, die sie in ihren Artikeln nach ihrer Meinung fragen können. Denn um Lesern etwas glaubwürdig zu vermitteln, hilft es ungemein einen Experten nach seiner Meinung zu fragen. 

Der Journalist kann auf Dich, als Experten, allerdings nur aufmerksam werden, wenn Du auf Dich aufmerksam machst. Das funktioniert wunderbar mit einer Pressemitteilung.

So schreibst Du eine erfolgreiche Pressemitteilung

Journalisten erhalten am Tag mehr Anfragen zu Pressemitteilungen, als sie in einer Woche veröffentlichen könnten. Gerade deshalb solltest Du Zeit und Mühe investieren, um einer der glücklichen zu sein, dessen Text es wirklich in die Zeitung schafft.

Um Dir einen kurzen Überblick zu verschaffen, ist hier der einfache Aufbau einer Pressemitteilung.

  1. Titel und Untertitel
  2. Teaser
  3. Hauptteil
  4. Schluss
  5. Kontaktdaten

#1 Titel und Untertitel

Gerade weil Journalisten so viele Pressemitteilungen zugeschickt bekommen, wird nicht immer der ganze Text gelesen. Daher ist der erste Eindruck – die Überschrift und der erste Absatz – unglaublich wichtig.

Die Überschrift sollte kurz, knackig und aussagekräftig sein. Hier gilt es eine gute Mischung zu finden. Es sollte bereits Spannung erzeugen, aber auch Informationen vermitteln. 

Der Untertitel sollte den Leser zum weiterlesen animieren. Im Untertitel wird bereits kurz zusammengefasst, worum der folgende Text geht. 

Ein gutes Beispiel der Berliner Morgenpost:

Sebastian Fitzek: „Schaue Böses, um das Gute zu erkennen“

Der Berliner Erfolgsautor Sebastian Fitzek über seinen neuen Roman, Analphabetismus – und die reinigende Kraft von Krimi-Literatur.

(18.10.2019, 09:47, Utta Raifer – Berliner Morgenpost)

#2 Teaser – die sechs W-Fragen

Die meisten Journalisten und Leser werden nicht über diesen Teil hinaus kommen. Deshalb ist es unglaublich wichtig alles, was der Leser wissen muss, hier zu verpacken: Die Pressemitteilung sollte die sechs W-Fragen beantworten: wer, was, wo, wann, wie und warum.

Die Einleitung sollte alle wichtigen Informationen in 400 bis 600 Zeichen zusammenfassen. Neben dem Namen des Autors, dem Titel, dem Genre etc. sind auch aktuelle Bezüge interessant. Möchtest Du eine Lesung halten oder bist Du demnächst auf einer Buchmesse vertreten? 

Auch hier bietet der Artikel über Sebastian Fitzek ein gutes Beispiel:

Der erfolgreichste deutsche Thriller-Autor, Sebastian Fitzek, lädt zum Interview in einem Hotel an der Knesebeckstraße. Im futuristisch anmutenden Ambiente wirkt der Berliner Autor jungenhaft und unbefangen. Erst im Gespräch merkt man ihm de promovierten Juristen an. Denn wenn es um Recht oder Unrecht geht, argumentiert er sehr präzise und differenziert. Sein neueste Psychothriller, „Das Geschenk“ (Droemer/Knaur, 368 S., 22,99 Euro) spielt in Berlin und auf Rügen und kreist um das Thema Analphabetismus.

#3 Hauptteil

Haben die Leser es bis hierher geschafft, hast Du alles richtig gemacht. Jetzt ist es wichtig, diese nicht zu verlieren. 

Hier kannst Du wichtige Informationen liefern, die vorher keinen Platz hatten. Alle weiteren Hintergründe zum Buch und vor allem das Warum finden ihren Platz. Du könntest auch eine knappe Zusammenfassung liefern oder ein aussagekräftiges Zitat aus Deinem Buch einbinden. Auch hier gilt: Wichtige Informationen gehören an den Anfang, nebensächliche Informationen an das Ende.

#4 Schluss und Kontaktdaten

Im Schluss kannst Du wichtige Informationen über Dich selber veröffentlichen. Wo lebst Du? Schreibst Du hauptberuflich? Welche Bücher hast Du bereits veröffentlicht? Erwähne auch gerne Deine eigene Website und andere soziale Netzwerke.

Den Schluss einer Pressemitteilung sollte der Pressekontakt bilden. An wen kann sich der Journalist bei weiteren Fragen wenden? Gib, wenn möglich Deine Telefonnummer und Deine E-Mail-Adresse an, um es dem Journalisten so einfach wie möglich zu machen.

Weiterhin kannst Du noch ein oder zwei druckfähige Bilder in guter Qualität(!) beifügen. Das erhöht die Chance, dass Deine Pressemitteilung gedruckt wird.

An wen geht die Pressemitteilung?

Wie bei Bewerbungen ergibt es wenig Sinn einen allgemeingültigen Text zu verfassen und diesen einfach an alle möglichen Firmen zu schicken. Mach Dir Gedanken, wer Deine Zielgruppe ist und durch welche Medien Du diese erreichen könntest. 

Investiere Zeit in die Recherche und schaue nach passenden lokalen Zeitungen, Zeitschriften, Special Internet-Magazinen oder auch Medien- und Nachrichtenportalen. Deine Pressemitteilung wird übrigens eher in kleinen Zeitungen veröffentlicht, als in der Frankfurter Allgemeinen oder DER ZEIT.

Außerdem solltest Du, wenn möglich, einen Ansprechpartner finden und nicht lieblos mit “Sehr geehrte Damen und Herren beginnen”.

Bevor Du die Pressemitteilung abschickst, hier eine kurze Checkliste:

  • Titel und Untertitel enthalten die wichtigsten Informationen und sind verständlich
  • In der Einleitung sind alle W-Fragen beantwortet
  • Alle Sätze sind kurz und knackig
  • Du hast Deinen Text auf Rechtschreib- und Grammatikfehler prüfen lassen
  • Kontaktdaten und ein verweis auf Deine sozialen Netzwerke, sind enthalten
  • Du hast ein druckfähiges Foto in guter Qualität angehängt.

Du kannst einen Haken hinter all diese Punkte setzen? Perfekt!
Nun kannst Du den Text entweder direkt in der Mail, oder als Anhang in einer PDF-Datei anhängen. Wir empfehlen Dir beides, um alle Möglichkeiten abzudecken.

Und jetzt?

Erst einmal heißt es abwarten. Die meisten Journalisten sind nicht begeistert, wenn Du anrufst und nachfragst, was aus Deinem Text geworden ist. Allerdings kann es auch eine kleine Erinnerungshilfe sein.

Hast Du schon einmal eine Pressemitteilung geschrieben? Teile gerne Deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren.