Der Klappentext ist eins der wichtigsten Marketinginstrumente für einen Selfpublisher. Der erste Blick fällt auf das Buchcover. Innerhalb von Sekunden entscheiden wir unterbewusst, ob uns das Buch anspricht oder nicht. Ist das Cover ansprechend gestaltet, nimmt der potenzielle Leser das Buch in die Hand und liest den Klappentext. Jetzt hast du noch eine Chance zu überzeugen!

Aber wie schreibt man einen guten Klappentext? Genau das erfährst du in diesem Blogpost. Der Klappentext wird nicht nur auf dein Buch gedruckt, sondern steht auch in der Beschreibung, die in Onlineshops auftaucht. Ein Grund mehr dem Klappentext genügend Zeit zu widmen. In diesem Blogpost erfährst du, was alles in einen guten Klappentext gehört und wie du potenzielle Leser zum Kauf anregst.

Was ist ein Klappentext?

Der Text gibt kurz den Inhalt des Buchs wieder. Er kann Informationen zum Autor und weiteren Büchern des Schriftstellers enthalten. Ursprünglich ist der Text gemeint, der auf der zweiten Außenseite des Schutzumschlages eines Buchs steht. Hat ein Buch keinen Schutzumschlag, ist der Text auf dem Buchrücken gemeint.

Bei einem guten Klappentext handelt es sich aber nicht um eine reine Inhaltsangabe. Es ist vielmehr ein Werbetext, der das Interesse der Leser innerhalb weniger Sekunden wecken soll.

Was macht einen guten Klappentext aus?

Obwohl jeder Klappentext anders ist, gibt es einige Merkmale, die einen guten Klappentext ausmachen.

Um das ganze Etwas anschaulicher zu machen, ist hier ein Beispiel an dem Buch Nine to five muss nicht sein!

#1 Ein guter Einstieg

“Ein halbes Leben lang tauschen wir fünf Tage Arbeit gegen zwei Tage Freiheit. Wir schuften bis 70, doch statt Geld auf dem Bankkonto, werden es lediglich mehr Überstunden.”

Die ersten Wörter entscheiden darüber, ob das Interesse des Lesers geweckt wird. Im Klappentext im Beispiel steigt der Autor mit einer Beschreibung einer Situation ein, mit der sich viele identifizieren können. Der Leser kann sich mit der beschriebenen Situation identifizieren und möchte jetzt eine Lösung für sein Problem.

#2 Spannung aufbauen

“Es bleibt die Aussicht, wenigstens zur letzten Generation mit gesetzlicher Rente zu gehören. Auf dieses Hamsterrad hatte ich keine Lust mehr. Je mehr ich mich abstrampelte, umso weniger Zeit und Geld blieben übrig. Ich entschied mich abzuspringen und einen völlig neuen Weg einzuschlagen. Finanzielle Freiheit war mein Ziel.”

Der Leser erfährt, dass der Autor in genau der gleichen Situation gesteckt hat, wie er selber. Der letzte Satz verrät, um was es in dem Buch geht – finanzielle Freiheit. Die meisten Leser wollen nun wissen, wie es weitergeht und was die Lösung zu ihrem Problem ist.

#3 Die Lösung

“Dieses Buch präsentiert von mir erprobte Strategien, ausreichend passives Einkommen und Vermögen aufzubauen, um dem Hamsterrad des klassischen „Nine-to-five“ Goodbye sagen zu können. Eine persönliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, die in jeder Lebenslage eine passende finanzielle Hilfestellung bereithält.”

Im letzten Teil des Klappentextes wird der Mehrwert für den Leser deutlich. Der Autor verrät seine persönliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der er es aus dem Hamsterrad geschafft hat. Es wird eine gewisse Spannung aufgebaut, ohne zu viel zu verraten. Die Leser, die sich mit dem Thema und dem Autor identifizieren können, wollen jetzt natürlich wissen, was die Strategie ist, um endlich aus dem Hamsterrad auszubrechen.

6 Tipps für gute Klappentexte

Jetzt weißt du bereits, wie du einen guten Klappentext aufbaust. Wir haben noch ein paar Tipps für dich, um das Beste aus deinem Text herauszuholen.

Tipp 1: Keine Spoiler!

Du solltest im Klappentext grob darstellen, worum es geht und spannende Zusammenhänge hervorheben, um Neugier zu wecken. Es geht nicht um eine komplette Zusammenfassung vom Buch. Lass Details, die zu viel vorwegnehmen, aus. Sonst geht die Neugier und Spannung bereits verloren.

Tipp 2: Fass dich kurz

Um nicht zu viele Details zu verraten, hilft es auch sich eine Wortgrenze zu setzen. Sei so konkret wie möglich und verwende einfache und kurze Sätze. Ein guter Klappentext sollte zwischen 100 – 200 Wörter haben.

Tipp 3: Erzählperspektive

Je nach Genre solltest du die Erzählperspektive wählen. Bücher aus der Belletristik sind üblicherweise in der 3. Person geschrieben. In unserem Beispiel geht es um einen Ratgeber, in dem der Autor persönliche Tipps gibt. In diesem Fall ergibt es Sinn auch den Klappentext in der Ich-Perspektive zu schreiben.

Tipp 4: Nicht zu viel versprechen

Ein Klappentext ist eigentlich ein Werbetext und sollte Spannung und Neugier beim Leser wecken. Allerdings solltest du keine falschen Versprechen machen und dem Leser nicht zu viel versprechen. Bleib authentisch und mach den Leser genau auf das Neugierig, was ihn erwartet.

Tipp 5: Schreibstil und Rechtschreibung

Dein Schreibstil ist sowohl beim ganzen Buch als auch beim Klappentext essenziell. Nimm dir wirklich Zeit, um einen Klappentext zu verfassen. Er entscheidet womöglich darüber, ob ein Leser dein Buch kauft oder es wieder beiseite legt.

Die gute Nachricht: Du kannst deinen Schreibstil verbessern! In diesem Blogpost findest du vier kreative Schreibübungen.

Tipp 6: Qualitätskontrolle

Genau so wie dein Buch solltest du auch deinen Klappentext Korrektur lesen lassen. Freunde und Verwandte eignen sich dazu nicht immer. Auch wenn deine Freunde die Rechtschreibung bestens beherrschen, halten sie sich mit der Kritik eventuell zurück. Eine professionelle Lektorin kostet zwar etwas mehr Geld, kann dir aber gutes Feedback geben.

Fazit

Klappentext ist nicht gleich Klappentext und kann darüber entscheiden, ob dein Buch gekauft oder in der Buchhandlung liegen gelassen wird. Um ein besseres Gefühl für einen guten Text zu bekommen, kannst du dir andere Klappentexte von Titeln aus deinem Genre durchlesen. Erst wenn du absolut zufrieden bist, solltest du deinen Klappentext freigeben – Hör auf dein Bauchgefühl.

Hast du noch Tipps, um einen guten Klappentext zu schreiben? Lass es uns in den Kommentaren wissen!